Alternative Bestattungsformen

Die Formen der Beisetzung beschränken sich heute nicht mehr auf die Erdbestattung und die traditionelle Feuerbestattung. Der Wandel der Bestattungskultur bringt neue Varianten der Beisetzung hervor. Ganz entsprechend Ihrer persönlichen Vorlieben ist vieles möglich. Einige Alternativen möchten wir nachfolgend aufzeigen. Über andere, auch neu hinzukommende Beisetzungsformen informieren wir Sie auf Nachfrage umfassend in einem persönlichen Gespräch.

Naturbestattung

Die Naturbestattung ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Bestattungsorte in der freien Natur. So zählen zum Beispiel die Seebestattung, die Baumbestattung, die Wiesenbestattung oder die Felsbestattung zu den Naturbestattungen. Die Beisetzung in der Natur setzt eine Feuerbestattung, also eine Kremierung des Verstorbenen voraus. Eine Bestattungsverfügung, in der der Wille zu der Bestattungsart deutlich gemacht wird, ist für alle Formen der Naturbestattung sinnvoll.

Baumbestattung

Die Baumbestattung wird immer häufiger nachgefragt. Bei dieser Bestattungsart wird die Asche des Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Symbolisch betrachtet steht die Baumbestattung für Unsterblichkeit, da durch die Beisetzung im Wurzelbereich die materielle Hülle des Verstorbenen schneller in den Naturkreislauf zurückgelangen soll. Der Schweizer Ueli Sauter entwickelte in den 1990er-Jahren das Konzept des FriedWald®, der Baumbestattungen an verschiedenen Standorten anbietet. Mittlerweile bieten auch andere Firmen, wie zum Beispiel das Unternehmen RuheForst®, oder Gemeinden wie in Kandel die Bienwaldruhe oder in Annweiler die Trifelsruhe oder diverse Friedhöfe (Hauptfriedhof Karlsruhe und Mannheim) Baumbestattungen an.

Seebestattung

Eine Seebestattung bedeutet die Beisetzung der Asche des Verstorbenen im Meer. In Deutschland ist diese Art der Naturbestattung in der Nord- oder Ostsee möglich. Je nach Wunsch kann aber auch im Mittelmeer oder im Atlantik beigesetzt werden. Die Voraussetzung der Seebestattung ist die Feuerbestattung, also die Einäscherung des Verstorbenen. Die verbleibende Asche wird in einer speziellen Seebestattungsurne dem Meer übergeben. Angehörige dürfen bei der Seebestattung selbstverständlich dabei sein und erhalten später eine Seekarte mit den genauen Koordinaten des Bestattungsortes.

Wiesenbestattung

Bei der Almwiesenbestattung wird die Asche des Verstorbenen nach der Kremation auf einer Wiese in die Erde eingebracht. Eine zusätzliche Trauerfeier an der Grabstätte ist generell möglich, die Aufstellung eines Grabsteins oder Grabkreuzes jedoch nicht. Eine Wiesenbestattung ist in Deutschland aufgrund des Friedhofszwangs nicht erlaubt. In der Schweiz gibt es keinen Friedhofszwang, hier ist eine Almwiesenbestattung möglich.

Felsbestattung

Eine weitere Bestattung, die sich für naturverbundene Menschen anbietet, ist die Felsbestattung. Bei einer Felsbestattung wird die Asche des Verstorbenen unter der Grasnarbe eines Gemeinschaftsfelsens verstreut. Um die natürliche Umgebung nicht zu zerstören, bieten sich auch bei einer Felsbestattung keine Möglichkeiten für einen Grabstein, ein Kreuz oder für Blumenschmuck. Der Zugang zur Grabstätte ist allerdings jederzeit frei.

Bergbachbestattung

Inzwischen ist es auch möglich, die Asche in einen wilden Bergbach einzustreuen. Dieser trägt dann die Asche über die Rhone bis zum Mittelmeer.

Flussbestattung

Die Asche wird in eine wasserlösliche Urne gegeben und dann in einem Gewässer beigesetzt. Da Flussbestattungen aufgrund der in Deutschland vorliegenden Friedhofspflicht nur im Ausland durchgeführt werden dürfen, sollte beim Wunsch nach dieser Bestattungsart schon frühzeitig vorgesorgt werden. Besonders empfiehlt sich daher eine Bestattungsverfügung, in der der eigene Wille nach einer Flussbestattung explizit festgehalten wird. In der Schweiz sind Flussbestattungen erlaubt. Seit einiger Zeit sind auch in der Donau Flussbestattungen genehmigt.

Zwei Varianten sind für die Beisetzung der Urne möglich. Eine der Varianten ähnelt dem Ablauf, der auch bei Seebestattungen auf dem Meer durchgeführt wird. Dabei wird die Urne auf ein Schiff gebracht. Das Schiff fährt dann zur Mitte des Flusses, wo der Kapitän die wasserlösliche Urne dem Wasser übergibt. Anschließend wird die Schiffsglocke geschlagen und eine Runde um die Beisetzungsstelle gefahren. Bei dieser Zeremonie können je nach Schiffsgröße bis zu 120 Personen dabei sein.

Luftbestattung

Von einer Luftbestattung wird in der Regel gesprochen, wenn die Asche des Verstorbenen in der Luft verstreut wird. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, wie dies geschehen kann. Die Asche kann aus einem Heißluftballon, einem Flugzeug oder einem Hubschrauber ausgestreut werden. Ein Heißluftballon eignet sich besonders gut für die Luftbestattung, da bei der Verstreuung der Asche der Ballon in Stille schwebt. Angehörige können auf Wunsch an der Bestattungszeremonie teilnehmen.

Die Zahl der Teilnehmer ist bei der Luftbestattung jedoch beschränkt, da nur eine gewisse Anzahl an Angehörigen auf den Flug mitgenommen werden kann. So sind gerade bei einer Luftbestattung mittels Heißluftballon in der Regel nur maximal vier weitere Personen bei der Trauerfeier in der Luft erlaubt. Die Luftbestattung ist in Deutschland grundsätzlich nicht erlaubt. Aufgrund der gegebenen Friedhofspflicht ist diese Bestattung nur in einigen anderen Ländern möglich. Die Asche darf jedoch auch dort nur über bestimmten Gebieten verstreut werden.