13 Kinder sitzen um unseren Besprechungstisch im Bestattungshaus. Sie scheinen aufgeregt, neugierig, gespannt auf das, was kommt. Die ersten Hände gehen schon nach oben, bevor ich anfange zu erzählen. Im Laufe der kurzen Vorstellung über die Arbeit einer Bestatterin werde ich mit Fragen gelöchert: Träumst du manchmal von Toten? Kann man einen Leichnam heute noch mumifizieren? Habt ihr einen Sarg da? Darf ich mal da rein liegen? Gibt es auch Kindersärge? Ist es schon mal passiert, dass ihr jemanden mitgenommen habt und der ist unterwegs wieder aufgewacht? Ich beantworte alle Fragen spontan und ehrlich, kindgerecht natürlich.
Immer wieder bin ich erstaunt über den kindlichen Zugang zu einem Thema, das uns Erwachsene oft so sprachlos werden lässt. Uns mit unserer eigenen Sterblichkeit und Trauer auseinanderzusetzen, fällt vielen von uns schwer. Vielleicht können wir uns ein wenig ermutigen lassen, Fragen zu stellen, Sorgen auszusprechen, Gedanken zu teilen.