Impulse
Neue Wege in der Bestattungskultur
Vor wenigen Monaten habe ich die „BEFA“ in Dortmund besucht, die größte Bestatterfachmesse in Deutschland. Hier stellen sich Fachhändler rund um die Bestattungsbranche vor und präsentieren neue Ideen. Von handgefertigten Urnen aus Papier über elektrobetriebene Bestattungswägen bis hin zu ökologischen Särgen, die aus einem Pilz gezüchtet werden, gibt es hier einiges zu sehen. Innovationen dieser Art finde ich spannend und oft verlasse ich die Ausstellung ganz begeistert von den neuen Eindrücken und freue mich darauf, das ein oder andere auch in meinem Unternehmen umzusetzen. Bei all der Begeisterung wäge ich dennoch ab: Was braucht es wirklich für einen gelungenen Abschied? Wie wirken all diese Innovationen auf Menschen, denen die Themen Tod und Bestattung fremd sind? Die Bestattungskultur ist stark von Traditionen geprägt. Grenzen neu auszuloten, gibt dem einen den nötigen Freiraum, um seine Trauer zu verarbeiten, während sie für die andere ein wichtiger Halt waren. Mir ist es grundsätzlich wichtig lebensnah zu arbeiten. Entlang welcher Grenzen wir Ihren Weg gestalten, besprechen wir gemeinsam im Dialog. August 2024
Nur Mut!
13 Kinder sitzen um unseren Besprechungstisch im Bestattungshaus. Sie scheinen aufgeregt, neugierig, gespannt auf das, was kommt. Die ersten Hände gehen schon nach oben, bevor ich anfange zu erzählen. Im Laufe der kurzen Vorstellung über die Arbeit einer Bestatterin werde ich mit Fragen gelöchert: Träumst du manchmal von Toten? Kann man einen Leichnam heute noch mumifizieren? Habt ihr einen Sarg da? Darf ich mal da rein liegen? Gibt es auch Kindersärge? Ist es schon mal passiert, dass ihr jemanden mitgenommen habt und der ist unterwegs wieder aufgewacht? Ich beantworte alle Fragen spontan und ehrlich, kindgerecht natürlich. Immer wieder bin ich erstaunt über den kindlichen Zugang zu einem Thema, das uns Erwachsene oft so sprachlos werden lässt. Uns mit unserer eigenen Sterblichkeit und Trauer auseinanderzusetzen, fällt vielen von uns schwer. Vielleicht können wir uns ein wenig ermutigen lassen, Fragen zu stellen, Sorgen auszusprechen, Gedanken zu teilen. Juli 2024
Wir sagen danke!
Sie haben uns mit Ihren Fragen, Ihren Impulsen und Ihrer Herzlichkeit begeistert. Ganz beglückt schauen wir auf unsere Eröffnungstage im letzten Monat zurück und möchten Danke sagen. Zehn Tage lang haben wir mit Ihnen unser zehnjähriges Bestehen und unseren Umzug in die neuen Räumlichkeiten in Karlsruhe-Rüppurr gefeiert. In ein Bestattungshaus zu kommen und sich mit den Themen Sterben, Tod und Trauer zu beschäftigen, dazu gehören Mut und Offenheit. Wie schön, dass Sie sich getraut haben und wir ins Gespräch gekommen sind. Unser Programm wurde nur durch die Mitgestaltung von zahlreichen Menschen so vielfältig und bunt. Vielen Dank an alle, die uns mit Ihren Vorträgen, Workshops, Lesungen und Ausstellung bereichert haben. Nur mit Ihnen waren diese wunderbaren Tage möglich, an die wir noch lange zurückdenken werden. Und so starten wir voller Dankbarkeit und Freude in all die nächsten Dekaden, die da noch kommen werden. Juni 2024
In aufrichtiger Anteilnahme
Kondolenzbriefe können einen wichtigen Beitrag zur Trauerbewältigung leisten, denn sie zeigen den nächsten Angehörigen, wie sehr der Verstorbene geschätzt und vermisst wird. Doch trotz langer Tradition tun sich viele schwer, ihr Beileid in dieser Form auszudrücken. Aus Unsicherheit, was in diesem Moment angebracht ist, bleiben die Hilfsangebote oft wage und der Trauernde wird in die Position gebracht, sich bei Bedarf zu melden. Wie schwer es einem manchmal fallen kann, nach Hilfe zu fragen, ist wohl jedem bekannt. Ein konkretes Angebot kann deshalb zielführender sein. Schlagen Sie in der Beileidskarte zum Beispiel einen gemeinsamen Spaziergang oder ein Kaffeetrinken vor und kündigen Sie an, den Trauernden deshalb anzurufen, um einen Zeitpunkt zu vereinbaren. Solche konkreten Hilfsangebote zu stellen, mag vielleicht Überwindung kosten, doch sie sind für beide Seiten gleichermaßen wohltuend. Sich in der Trauer verbunden zu fühlen, macht diese weniger erdrückend und gibt Trost. April 2024
Ihre freie Entscheidung
Häufig werden wir gefragt, ob es Vorgaben gibt an welchen Bestatter man sich im Ernstfall wenden soll. In der Wahl des Bestatters sind sie völlig frei. Unabhängig von Bestattungsart, Sterbeort oder dem Friedhof, auf dem die verstorbene Person beigesetzt werden soll. Auch ein regionales Aufteilungsprinzip nach Stadtteilen oder einem Einzugsgebiet gibt es nicht. Welchen Bestatter Sie beauftragen, ist allein Ihre Entscheidung, bei der Ihre Bedürfnisse und Vorstellungen von einer hilfreichen Betreuung im Vordergrund stehen sollten. Denn mit einem Bestatter geht man ein Vertrauensverhältnis ein. Oft kommen wir zum Gespräch zu den Angehörigen nach Hause und sitzen gemeinsam am Küchentisch, sprechen über sensible Themen, wie die Wünsche des Verstorbenen oder finanzielle Anliegen. Wir erleben die Familien in einer Ausnahmesituation und schließlich nehmen wir den Verstorbenen in unsere Obhut. Uns ist bewusst, dass wir in diesem Moment in einen sehr privaten Bereich gelassen werden und wir gehen verantwortungsbewusst und sensibel damit um. März 2024
Von der Wiege bis zur Bahre: Formulare, Formulare
Häufig werden wir gefragt, ob es Vorgaben gibt an welchen Bestatter man sich im Ernstfall wenden soll. In der Wahl des Bestatters sind sie völlig frei. Unabhängig von Bestattungsart, Sterbeort oder dem Friedhof, auf dem die verstorbene Person beigesetzt werden soll. Auch ein regionales Aufteilungsprinzip nach Stadtteilen oder einem Einzugsgebiet gibt es nicht. Welchen Bestatter Sie beauftragen, ist allein Ihre Entscheidung, bei der Ihre Bedürfnisse und Vorstellungen von einer hilfreichen Betreuung im Vordergrund stehen sollten. Denn mit einem Bestatter geht man ein Vertrauensverhältnis ein. Oft kommen wir zum Gespräch zu den Angehörigen nach Hause und sitzen gemeinsam am Küchentisch, sprechen über sensible Themen, wie die Wünsche des Verstorbenen oder finanzielle Anliegen. Wir erleben die Familien in einer Ausnahmesituation und schließlich nehmen wir den Verstorbenen in unsere Obhut. Uns ist bewusst, dass wir in diesem Moment in einen sehr privaten Bereich gelassen werden und wir gehen verantwortungsbewusst und sensibel damit um. März 2024